Wochenbettbetreuung, wenn das Kind verstorben ist
Der Verlust eines Kindes ist eine tiefe und schmerzhafte Erfahrung, die Eltern und Familien in ein emotionales Chaos stürzt. Doch gerade in dieser schweren Zeit herrscht oft ein Tabu, das Familien dazu zwingt, im Stillen zu trauern.
Dabei steht jedem Paar nach einer Fehl- oder Totgeburt – unabhängig von der Schwangerschaftswoche – ein Anspruch auf Unterstützung durch eine Hebamme zu.
Diese Begleitung ist gerade in der ersten Zeit nach dem Verlust besonders wichtig, denn die Hebamme:
Bietet einfühlsamen und respektvollen Umgang mit den emotionalen Bedürfnissen der Mutter, des Vaters und der Geschwisterkinder.
Begleitet die körperlichen Veränderungen der Mutter nach der Geburt und unterstützt den Heilungsprozess.
Kann bei der Verarbeitung des Verlustes und der Trauerbewältigung unterstützen.
Informiert über mögliche Hilfsangebote und stellt den Kontakt zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten her.
Auch ein Rückbildungskurs ist ein wichtiger Bestandteil der Wochenbettbetreuung. Hier kann die Mutter ihren Körper nach der Geburt wieder stärken und sich mit anderen Frauen in ähnlicher Situation austauschen.
Neben der professionellen Unterstützung ist die Begleitung durch Familie und Freunde ebenfalls sehr wichtig. Offene und ehrliche Gespräche können helfen, den Trauerprozess zu bewältigen und den Familienmitgliedern die nötige Unterstützung zukommen zu lassen.